Wattenrat

Ost-Friesland

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Startseite > Verbände > Artikel Nr. 25 (16.01.2005)

NABU: rebellischer Naturschützer fliegt raus

Ulrich Löbert aus Barsinghausen muss NABU wegen seiner Kritik an der Windenergie und dem Klimawandel verlassen

Die allein selig machende Naturschutzkirche NABU verträgt keine Kritik an ihrem Geschäftskonzept "Naturstrom", den sie auch vermarktet und damit aus der "Atomenergie aussteigen" will, welche Scharlatanerie!

Ob der Klimawandel tatsächlich von "Menschen gemacht" ist oder von der Sonne ausgelöst wird, ist Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzungen; der NABU weiß es aber schon jetzt ganz genau und verbreitet sein Glaubensbekenntnis gnadenlos.

Die NABuben, der als anerkannter "Naturschutzverband" firmieren, haben sich mit dem Rauswurf eines Kritikers gründlich disqualifiziert.

Nur gut, dass es keine Scheiterhaufen für Klima- und Windkraftketzer gibt.

Der NABU hat aber noch ein ganz spezielles und unverfängliches Vermarktungssegment erfunden, auf das der Naturschutz schon seit Jahren verzweifel gewartet hat: Öko-Heu für ostfriesische Goldhamster.

Immerhin besser als leeres Stroh.

Wir zitieren aus der HAZ:

Hannoversche Allgemeine Zeitung (06.01.2005)

Rebellischer Naturschützer fliegt raus

Nabu-Spitze hält öffentliche Kritik an Windkraft und Klimawandel für untragbar

Von Margit Kautenburger

Hannover. Ein ehrenamtlicher Naturschützer aus Barsinghausen (Region Hannover) hat mit seiner hartnäckigen Kritik an der Windkraft die gesamte Spitze des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) gegen sich aufgebracht. Der langjährige Ortsgruppenvorsitzende Ulrich Löbert ist nach 28 Jahren engagierter Naturschutzarbeit aus dem Verband ausgeschlossen worden. Löbert habe mit seinem Verhalten dem Verband geschadet, heißt es in der Begründung des Nabu-Präsidiums.

"Man hat mich mehrmals gewarnt, aber ich lasse mich nicht verbiegen", sagt Löbert, Anfangs habe er der Windkraft aufgeschlossen gegenübergestanden. Doch langsam verwandele sich die kleinteilige Kulturlandschaft in ein Industriegebiet, meint der 56-Jährige. "Da beginnt, man sich zu fragen, ob das sinnvoll ist." Er stehe nicht allein, betont Löbert. In zahlreichen Ortsgruppen wachse der Widerstand gegen die Verspargelung und den, wie Löbert glaubt, "ökonomisehen und ökologischen Unsinn" der Windenergie. Mit Naturschutz, dem auch der Nabu verpflichtet sei, habe das nichts zu tun, rügt er.

Löbert, den Verbandskollegen als kämpferisch und in der Wortwahl "schon mal aggressiv" beschreiben, tat seine Meinung nicht nur in der Ortsgruppe Barsinghausen kund. Der gelernte Kaufmann prangerte in E-Mails und bundesweiten Rundschreiben an, dass der Nabu unkritisch die rot-grüne Energiepolitik vertrete und sogar Windanlagen in Schutzgebieten unterstütze. Öffentlich forderte er den Verband auf, sein Energiegrundsatzprogramm zu korrigieren.

Dem Bundesvorstand ging das Ganze zu weit - Windkraftkritiker gebe es im Nabu viele, das sei angesichts vieler fraglicher Standorte sogar erwünscht, sagt Nabu-Energieexperte Frank Musiol. "Löbert hat im Namen des Nabu sogar angezweifelt, das der Klimawandel menschengemacht ist", rügt Musiol. "Das ist für uns nicht tragbar." Einen vergleichbaren Fall, sagt Musiol, habe es bislang im Verband nicht gegeben.

Im niedersächsischen Landesverband heißt es, Löbert sei wegen seiner "persönlichen Art" angeeckt, Den Antrag auf Ausschluss habe aber nicht Niedersachsen gestellt, sondern der weit entfernte Landesverband Rheinland-Pfalz.

In der Region hat der Löberts Rausschmiss Empörung ausgelöst. "Viele sind enttäuscht", sagt Rainer Tubbe, Mitstreiter Löberts und Vorsitzender der Ortsgruppe Ronnenberg. Löbert habe viele Unterstützer, "Wir hätten erwartet, dass der Bundesvorstand sich mit uns an einen Tisch setzt und den Streit intern klärt." Löbert habe viel für den Naturschutz getan. Ein Nachfolger sei noch nicht gefunden, sagt Tubbe. "Er hinterlässt eine große Lücke."

 
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