Wattenrat

Ost-Friesland

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Strafanzeigen wegen Gelegeplünderungen und illegalem Golfplatz auf Langeoog

Pressemitteilung  07. August 2006  Nr. 07/2006

Wattenrat Ost-Friesland erstattet Strafanzeigen wegen Nesterplünderungen auf einigen Inseln und illegalem Golfplatz auf Langeoog

Ostfriesland/Esens. Der Wattenrat Ost-Friesland hat wegen der Gelegeplünderungen in Möwenkolonien auf einigen ostfriesischen Inseln im Mai dieses Jahres Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aurich erstattet. Die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven hatte öffentlich auf die Eier-Räuberei hingewiesen, aber keine weiteren Schritte unternommen. Dem Vernehmen nach, so der Wattenrat, sollen Möweneier an Händler verkauft worden sein.

Der Wattenrat erstattete ebenfalls Strafanzeige gegen die Betreiber eines illegalen Golfplatzes auf Langeoog östlich der Dorflage in der Zwischenzone des Nationalparks. Seit 2001 wurde diese Fläche als Golfplatz hergerichtet und dabei wertvolle Pflanzenstandorte und Brutareale zerstört. Trotz eines Bußgeldbescheides durch den Landkreis Wittmund spielten die Golfer weiter, Nationalparkverwaltung und Landkreis duldeten dies.

Nach 20 Jahren Nationalpark mache dies erschreckend deutlich, dass sich bei der örtlichen Bevölkerung kaum ein Bewusstseinswandel im Umgang mit der Natur ergeben habe, so der Wattenrat, und Straftaten gegen die Natur offensichtlich nur als Kavaliersdelikte angesehen würden. Man dürfe auch am gebotenen Nachdruck bei der Abstellung von Miss-Ständen durch die Nationalparkverwaltung und Landkreise zweifeln, offensichtlich werde ein konfliktvermeidender "Schmusekurs" mit Naturfrevlern im Nationalpark gefahren. Das Motto des 20-jährigen Jubiläums des Nationalparks "Wo Mensch und Natur sich begegnen" habe sich in erschreckender Deutlichkeit auf den Inseln gegen die Natur gerichtet.

 
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