Watten-Rat

Ost-Friesland

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Startseite > Windenergie > Artikel Nr. 90 (Mai 2007)

Stromausfälle in Norden/Ostfriesland

Windkraft-Schwankungen vermutet

Fachleute warnen seit Jahren vor Netzusammenbrüchen bei plötzlich schwankender Netzlast durch Windkraftwerke und fehlender oder zu langsam greifender Regelenergie durch Wärmekraftwerke. In Norden/Ostfriesland, einem Landstrich mit sehr hoher Dichte von Windkraftwerken, fiel nicht nur ein Mal, sondern mindestens drei Mal in den vergangenen Tagen der Strom aus.

Bereits im November 2006 fiel in weiten Teilen Europas der Strom aus, als nach der Demontage einer Hochspannungsleitung über die Ems für die Überführung eines Schiffes der Meyer-Werft in Verbindung mit der Windstromeinspeisung schlagartig das Netz zusammenbrach.

Ostfriesischer Kurier, Norden, 11. Mai 2007:

Starke Windzunahme führt zu Stromausfall

ENERGIE Umspannwerk ist überlastet

NORDEN/ALD - Ein rapider Anstieg der Windstärke innerhalb von wenigen Minuten hat gestern Morgen zu einem Stromausfall im gesamten Gebiet der Stadt Norden geführt. Zwischen 5 und 5.30 Uhr nahm die Windgeschwindigkeit gestern drastisch zu. Innerhalb von nur sechs Minuten wurde dem Umspannwerk Hattermannsweg in Norddeich durch Windenergieanlagen so viel Strom zugeführt, dass es überlastet war und automatisch abschaltete. Die zuständige Energieversorgung Weser-Ems hatte die Störung nach wenigen Minuten behoben.

Josef Thomann, Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden und als solcher zuständig für den Bereich Versorgung, mutmaßt, dass die plötzliche und starke Zunahme des Windes die Ursache für den Stromausfall ist. "Noch ist der genaue Grund nicht bekannt."

SPIEGEL ONLINE - 05. November 2006, 17:47
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,446581,00.html

MEGA-BLACKOUT

Europa im Dunkeln, Politiker in Panik

[...]

Über die Ursachen des gigantischen Ausfalls wird weiter gerätselt - derzeit ist nur sicher: Der Mega-Blackout ist made in Germany. Durch Kettenreaktionen gingen nach einer oder mehreren Pannen im hiesigen Netz auch in anderen Ländern die Lichter aus. Eine der Ursachen könnte die geplante Durchfahrt des Kreuzfahrtschiffes "Norwegian Pearl" auf der Ems unter einer abgeschalteten Starkstromleitung gewesen sein, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns E.on. "Das kann man sich wie bei einer Autobahnbaustelle vorstellen. Wenn Sie eine Straße sperren, erhöhen Sie den Verkehr auf den anderen Straßen", sagte er. Die E.ON-Netz mit Sitz in Bayreuth ist eine Tochter des deutschen Energieversorgers E.ON, die für die Hoch- und Höchstspannungsnetze zuständig ist. "Die Abschaltung war eine Routinemaßnahme", erläuterte Schneller. "Hier kann es möglicherweise einen Zusammenhang geben. Es erklärt den Vorgang aber nicht. Es muss noch andere Ursachen geben." Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium vermutet hinter dem Mega-Blackout denn auch eine Panne bei der Einspeisung von Strom aus Windkraft ins Netz. [...]

 
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